Interkulturelle Kommunikation und Alltag

Prof.Dr.Dr.h.c. Roth (München)

Datum: 11.Mai.2010

Eines der wesentlichen Merkmale des Alltags ist seine Unhinterfragtheit, die 'Normalität' der dem Handeln der Menschen zu Grunde liegenden Werte und Normen. In der interkulturellen Begegnung stoßen unterschiedliche 'Normalitäten' aufeinander und es müssen in der Regel neue, dritte Verhaltensweisen ausgehandelt werden. Die interkulturelle Begegnung ist zudem - durch die massenhaften Migrationen und die Globalisierung der letzten Jahrzehnte - zum wesentlichen Bestandteil des Alltags nicht nur von einigen Reisenden, Diplomaten und Geschäftsleuten, sondern von Millionen von Menschen geworden. Die Folgen dieser Veralltäglichung des Interkulturellen sind bislang noch kaum untersucht. Der Vortrag versucht, dieses Problem aus der Sicht der volkskundlichen Alltagskulturforschung und der Interkulturellen Kommunikation zu beleuchten und Ansätze zu seiner theoretischen Erfassung aufzuzeigen.

Prof.Dr.Dr.h.c. Klaus Roth, Studium in Anglistik, Geographie, Slavistik, Folklore;
Professor am Institut für Volkskunde/europäische Ethnologie der Uni München (1982-2005);
Forschungsschwerpunkt: Popularliteratur Südosteuropas, sozialistische Alltagskultur, interkulturelle Kommunikation