Migrationsstudie Mainz

Das Themenfeld der Migration wurde schon früh in die interdisziplinäre Forschungslandschaft aufgenommen und verlor bis heute nicht an gesellschaftlicher und politischer Relevanz. In Deutschland gilt dieser Thematik im Hinblick auf die Wiederkehr von Exilanten nach 1945 und im Hinblick auf die Zu- und Abwanderung von angeworbenen Arbeitskräften aus dem Ausland nach dem Zweiten Weltkrieg eine erhöhte Aufmerksamkeit.

Auch die Geschichte der Rheinland- Pfälzischen Landeshauptstadt Mainz mit ihren 15 Stadtteilen ist von den Ereignissen durch internationale Migrationsströme geprägt. Der Anteil der wohnberechtigten Bevölkerung mit Migrationshintergrund (d.h. Ausländer und Deutsche mit Migrationshintergrund) wuchs bis ins Jahr 2009 auf 28,2 %. Während die theoretische Migrationsforschung aus globaler Sicht weit voran geschritten ist, fehlen in Mainz bis auf vereinzelt auffindbare graue Literatur Auswertungen, die die weitere Forschung mit spezifischen Untersuchungen ermöglichen und Aussagen über das Migrationsgeschehen in Mainz herstellen können.

In einer vergleichenden Studie wird daher die aktuelle Migrationssituation von Mainz untersucht. Mittels Kartierungen und empirischer Untersuchungen entsteht ein repräsentatives und tiefgehendes Abbild der Migrationssituation in Mainz. Dabei wird zum einen auf die zeitliche und räumliche Verteilung von Migranten innerhalb der Mainzer Stadtteile verwiesen und zum anderen die Vielfalt der Lebensstile der in Mainz lebenden Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund aufgezeigt.

In der Migrationsstudie Mainz wird daher der Fokus auf folgende Gesichtspunkte gelegt:
1. historischer Verlauf der Mainzer Migrationsgeschichte nach 1945
2. räumliche und zeitliche Kartierung in Bezug auf unterschiedliche Migrantengruppen
3. Vielfalt der Lebensstile in Mainz

Die Studie über die Vielfalt der Lebensstile untersucht die Alltagsstrukturen und Lebenswelten von Menschen ohne und mit unterschiedlichem Migrationshintergrund in Mainz. Ziel ist es, ihre Alltagswelten, Werte und Sinnperspektiven aufzuzeigen. Die Ergebnisse der Analysen stehen abschließend in Form digitaler Karten verarbeiteter Geographischer Informationssysteme (GIS) zur Verfügung.

Projektbeginn: Juli 2010

Projektleiter:
Prof. Dr. Anton Escher (Geographisches Institut)

Projektmitarbeiterinnen:
Katharina Alt M.A.
Nicole Merbitz M.A.
Dipl.-Geogr. Eva Riempp

Errungener WiD-Preis im Rahmen des Hochschulwettbewerbs von Wissenschaft im Dialog (WiD) der Kulturgeographie unter der Leitung Prof. Eschers, der im Kontext eines im Nachfeld der u.a. im ZIS durchgeführten Migrationsstudie Mainz entwickelten Projekts steht.

http://www.blogs.uni-mainz.de/fb09kulturgeographie/ag-filmische-geographien/filmprojekt-generations-on-stage/