Dr. Giovanni Tidona

Wintersemester 2020/21

Dr. Giovanni Tidona


Giovanni Tidona (Scicli, 1982) studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Mailand und Bologna. Nach seinem Studium wurde er 2013 an Johannes Gutenberg-Universität in Mainz in Praktischer Philosophie promoviert. Es folgten zahlreiche Lehr- und Forschungserfahrungen in Philosophie und ihren interdisziplinären Anwendungsformen an der Eugen-Fink-Forschungsstelle und am Philosophischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, an der Hochschule Kaiserslautern, an der SRH-Hochschule in Heidelberg. Von 2016 bis 2018 vertrat er den Lehrstuhl für Philosophie/Ethik und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg. Herr Tidona gewann zwischenzeitlich zudem auch praxisrelevante sprach- und erziehungswissenschaftliche Arbeitserfahrung im Bereich der Migration und Integration. Seit April 2020 ist er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Philosophie am Institut für Philosophie der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz, tätig.

Schwerpunkte seiner Lehr- und Forschungstätigkeit sind Sozialontologie – insbes. Xenologie –, Phänomenologie, Raumtheorie, Geschichte der Philosophie und Naturphilosophie. Im Vordergrund seiner Forschung stehen zudem die interdisziplinären Anwendungsmöglichkeiten der Philosophie im ethischen, ästhetischen, erziehungswissenschaftlichen, didaktischen, anthropologischen und kulturwissenschaftlichen Kontext.

Thematisch orientieren sich die aktuellen Forschungsarbeiten von Herrn Tidona an den Instanzen der Natur/Welt in denkgeschichtlicher und phänomenologischer Hinsicht, an den kulturphilosophischen Gemeinschaftsparadigmen sowie am sozialontologischem Nexus Fremd/Anders ab. Seine Methodik stützt sich auf eine interdisziplinär angelegte Erschließung von textuellen fundi und relevanten Sprachdenkgeflechten. Seine Tätigkeit ist vom Grundverständnis der Philosophie als eine Interkulturtechnik durchdrungen.

Dr. Giovanni Tidona ist im WS 2020/2021 Senior Fellow beim Zentrum für Interkulturelle Studien (ZIS) vornehmlich mit dem Neuauflage-Projekt des Klassikers der Xenologie von Munasu Duala M´bedy: Xenologie. Die Wissenschaft vom Fremden und die Verdrängung der Humanität in der Anthropologie, Alber, 2021, zu der er eine umfangreiche Einleitung verfasst hat. Im Rahmen des Fellowships wird er u.a. im November 2020 einen öffentlichen Online-Vortrag zur Xenologie abhalten. Auch gestaltet er in Kooperation mit Prof. Matthias Krings ein interdisziplinäres Lehrseminar über „Das Fremde in der Ethnologie und Philosophie“ (WiSe 2020-21) und bietet einen Workshop bei der SoCuM-AG „Translation und Fremdheit“ in Germersheim mit dem Thema „Sprachphilosophische Konturen der Xenologie“ an.

 


Publikationen

Monographien:

Gemeinschaften. Figuren der Lebensteiligkeit, Freiburg: Alber, 2019, 344 Seiten (rezensiert in Zeitschrift für Kulturphilosophie 2020/1 und Polylog 42).

Ding und Begegnung. Sprach- und Dingauffassung im existenzialen und dialogischen Denken, Freiburg: Alber, 2014, 304 Seiten (rezensiert in Phänomenologische Forschungen 2016).

 

Herausgeberschaften:

Munasu Duala M´bedy: Die Wissenschaft vom Fremden und die Verdrängung der Humanität in der Anthropologie, in Vorbereitung beim Alber Verlag (erscheint 2021).

Xenologische Ansätze und ihre Relevanz für die Bildungsfrage, , Heidelberg: Mattes Verlag, 2018 (Diskurs Bildung. Schriftenreihe der Pädagogischen Hochschule Heidelberg 61).

Martin Heidegger e Karl Löwith, Carteggio 1919-1973, Pisa: ETS-Edizioni, 2018 (italienische Herausgabe des Briefwechsels 1919-1973, Freiburg: Alber, 2018; [rezensiert von Donatella di Cesare in La lettura, Corriere della sera, 11.03.2018; rezensiert von Francesco Terenzio in Itinerari 2019; rezensiert von Stefano Petrucciani in Il manifesto, 06.06.2018]).

Karl Löwith: Das Individuum in der Rolle des Mitmenschen. Ein Beitrag zur anthropologischen Grundlegung der ethischen Probleme, Freiburg: Alber, 2013, 2 Versehen mit der Einleitung: „Über die Grenzen der Phänomenologie und unterwegs zur Dialogik: Das Individuum in der Rolle des Mitmenschen“, 11–79.

 

Aufsätze:

„Lo scudo di Agamennone. La paura come oblio della realtà“, in: Filosofia e teologia (XXXIII 2019/2), Edizioni Scientifiche Italiane, 2019, 292–306.

„Die «verkehrte Welt». Er-Örterung raumtheoretischer Dimensionen der Flucht“, in: Studia Phaenomenologica, Volume 18, zetabooks, 2018, 329–343.

„Bildungskrise als Krise des Poietischen. Philosophisch-pädagogische Problemverflechtungen am Beispiel des Begriffs der Kompetenz“, in: Bildungsreformen und Bildungskrisen. Zur Organisation des Wissens in der Wissensgesellschaft, hg. v. Georg Zenkert, Heidelberg: Mattes Verlag, 2017 (Diskurs Bildung. Schriftenreihe der Pädagogischen Hochschule Heidelberg 62), 77–106.

„Gioco e Unbekümmertheit. Una logica semantica di costituzione dell’oggetto «disinvolta»“, in: Trό Rivista di ermeneutica e critica filosofica (hg. v. Gianni Vattimo und Gaetano Chiurazzi), X, 1, Turin: Aracne, 2017, 199–220.

„Dalla Lichtung alla Umgebung: L’umanismo cosmologico di Karl Löwith“, in: La questione dell’umanismo – oggi, hg. v. Virgilio Cesarone, Macerata: Quodlibet, 2017, 55–71.

„Die Frage der humanitas bei Karl Löwith und Martin Heidegger. Eine Ortsmetapher“, in: Perspektiven der Philosophie. Neues Jahrbuch 40, Amsterdam / New York: Rodopi, 2014, 277–308.

„I prodromi del postmoderno: la crisi della rappresentazione della realtà in letteratura“, in: Magister. Le nuove frontiere dell’educazione, Rosolini: Grafiche Santocono, 2010, anno I, N. 0, 133–142.