Ziel des Forschungsprojekts ist es, eine epistemologische Neubestimmung des Modernismusbegriffs zu leisten, der auch für die Analyse von Kulturphänomenen in der globalisierten Gegenwart relevant ist. Hierfür sollen im atlantischen Raum (charakterisiert durch den Kontakt und die Konflikte der Kulturen Afrikas, Europas und den Americas) historische Alteritätsdiskurse mithilfe jüngster Theorien zur Performanz untersucht und neu gelesen sowie für die Gegenwart neue Lektüre- und Interpretationsansätze entwickelt werden. Dabei sind die Kosmologien afrikanischer und indigener Kulturen nicht, wie im europäischen und amerikanischen Modernismus, als Rohstoffe primitivistischer Fantasien oder als exotische Kraftspritzen für einen wertentleerten "Westen" zu betrachten, sondern als epistemologisch eigenständig zu analysieren und somit als neue Interpretationsstrategien einzubeziehen. Zu hinterfragen wäre in diesem Zusammenhang, inwiefern die binäre Unterscheidung zwischen modernen und vormodernen Kulturen für eine solche Kulturtextanalyse überhaupt noch sinnvoll erscheint.
Projektlaufzeit: 2007-2009
Forschungsfondförderung 2007
Projektbeteiligte:
Jun.-Prof. Dr. Nicole Waller (Amerikanistik)
Dr. Sabine Sörgel (Theaterwissenschaft)
Publikationen:
WALLER, NICOLE (2011): Diving Providence Doesn’t Generally Knock Twice: Therizing the Circum-Atlantic through Religious Cosmologies. In: CORTIEL, JEANNE/ MICHAEL WALA (Hrsg): Religion in the USA. Heidelberg.
SÖRGEL, SABINE (2008): Mediating the Body Politic: Contemporary Dance and Transnationalism. Orbis Pictus - Theatrum Mundi, 9th International Congress of the German Society for Theatre Studies, Amsterdam, Netherlands, 2008.