Zu einer neuen Politik des Bildes zwischen Global Icon and Iconoclash: Transatlantische Bildwelten im interkulturellen und intermedialen Vergleich

Ausgehend von einer zunehmenden Totalisierung einer Weltgemeinschaft im Modus eines Spektakels, in dem der Mensch uniform in einen globalisierten Waren- und Bildkreislauf eingeschlossen zu werden scheint, beleuchtet das Projekt zwei Elemente: Zum einen wird ein interkultureller Vergleich des Umgangs mit global zirkulierenden Bildern (global icons) vorgenommen, der der Frage nachgeht, inwieweit in den Medien Film und Theater eine ¸Arbeit am Bild´ zu beobachten ist, die Rückschlüsse auf eine kritische und kulturelle Differenzierung in einer eigenen Bildsprache zulassen. Zum anderen wird ein intermedialer Vergleich angestrebt, der die Bildzirkulation zwischen Fernsehen, Film und Theater in den Blick nimmt. Das Konzept des iconoclash (ganz allgemein=das Phänomen der kulturellen Konfrontation im Bild; Bruno Latours,2002) versteht sich als eine neue kritische Annäherung an die Frage der weltweiten Zirkulation von Bildern und deren besonderer Funktion in der interkulturellen Kommunikation über Aspekte religiöser, sozialer oder ethnischer Identität. Ziel des Projekts ist es, Film und Theater als "Bühnen der Bilder" im Sinne von interkultureller Verhandlung und Selbstvergewisserung zu untersuchen. Als paradigmatisch und unvermeidlich wird bei diesen Aspekten die Auseinandersetzung mit der nordamerikanischen massenmedial und global eingesetzten Bildindustrie angesehen, die sich über den Hollywoodfilm und die Nachrichtenprogramme des Fernsehens vermitteln. Mit Bezug auf diese illusionistische nordamerikanische Bildmaschinerie (Hollywoodindustrie) werden zwei differente geographische Referenzpunkte im transatlantischen Vergleich betrachtet: zum einen die akuelle Theaterproduktion in Deutschland (Europa), zum anderen die aktuelle Theaterproduktion in Argentinien (Lateinamerika). Beide Perspektiven werden wiederum konterkariert in den Bildern, die die Kinoindustrie in Hollywood und Deutschland von Lateinamerika schafft.

Projektlaufzeit: 2005-2006

Projektbeteiligte:
Dr. habil. Kati Röttger (Theaterwissenschaft)
Prof. Dr. Norbert Grob (Filmwissenschaft)

Mitarbeiter:
Alexander Jacob M.A. (Film- und Theaterwissenschaft)

Publikation:


RÖTTGER, KATI/ ALEXANDER JACOB (Hrsg.) (2009): Theater und Bild. Inszenierungen des Sehens. Bielefeld (=Theater, 4), 318 S.