Gemeinschaft im Exil. Eritreische Netzwerke in Deutschland

Das Forschungsvorhaben will Prozesse der Gemeinschaftsbildung von eritreischen Migranten in Deutschland untersuchen. Dabei soll insbesondere die Rolle nationalistischer Ideologien für die Stabilisierung des Zusammenhalts der Exilgemeinschaft und für das Selbstbewußtsein sowie die Integrations- bzw. Remigrationswünsche und -strategien der einzelnen Migranten thematisiert werden.
Im Zentrum der Untersuchung stehen Menschen aus Eritrea, die von den Auswirkungen eines fast 40 Jahre andauernden Befreiungskrieges flohen und seit Beginn der 1980er Jahre in Deutschland leben. Bei der Betrachtung der Lebensbedingungen, Handlungsstrategien und Gemeinschaftsbildung im Exil ist die Herausbildung eines städte- und sogar länderübergreifenden Netzwerkes von eritreischen Vereinen und anderen Institutionen, in denen nationalistische Ideologien und Vorstellungen von einer "Eritreischen Kultur" entwickelt und propagiert werden, von besonderem Interesse.

Projektlaufzeit: 2003-2005

Projektbeteiligte:
Prof. Dr. Carola Lentz (Ethnologie/ Afrika-Studien)
Prof. Dr. Lothar Brock (Politikwissenschaft/ Frankfurt)

Mitarbeiterin:
Nina von Nolting M.A. (Ethnologie)

Publikationen:


NOLTING, NINA von (2010): Nation im Exil? Eritreer in Deutschland. Köln (=Mainzer Beiträge zur Afrikaforschung, 26), 262 S.

LENTZ, CAROLA (2003): Afrikaner in Frankfurt: Migration Netzwerke, Identitätspolitik Ergebnis einer Lehrforschung. In: Sociologus 53. S.43-80.

NOLTING, NINA VON(2002): Gemeinschaft im Exil. Eritreische Flüchtlinge in Frankfurt am Main. Arbeitspapiere des Instituts für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität 11, 2002. 113 S.

LEICHSERING, TATJANA (2002): „Migration Integration Sprachkompetenz. Eine ethnologische Untersuchung im Schulmilieu der Stadt Frankfurt am Main" (Institut für Historische Ethnologie, Universität Frankfurt a. M.)

SCHLICHT, MELANIE (2002): „‘African Queens with voices‘. Biographien und Zukunftspläne von Mädchen afrikanischer Herkunft in Frankfurt am Main" (Institut für Historische Ethnologie, Universität Frankfurt a. M.)