Djamila Ribeiro

November 2021


Djamila Ribeiro


Öffentlicher Vortrag am 25. November 2021
Places of speech and structural discrimination


Djamila Ribeiro ist Philosophin, Autorin, Kolumnistin und Aktivistin in Fragen der Sichtbarkeit und Anerkennung afrobrasilianischer Frauen. Nach ihrem Studium am Haus der Kultur der Schwarzen Frau in Santos absolvierte sie an der Universidade Federal de São Paulo ihren Abschluss in politischer Philosophie (2012) und ihren Masterabschluss mit einer Arbeit zu den Werken von Simone de Beauvoir und Judith Butler (2015). Sie ist Mitherausgeberin und Kolumnistin der Wochenzeitung Carta Capital und Kolumnistin für Folha de São Paulo sowie Marie Claire Brasil, ELLE und andere. In Brasilien und darüber hinaus ist Djamila Ribeiro durch ihre Auftritte in TV-Debatten, als Bloggerin und Internetaktivistin sowie als Kolumnistin bekannt. 2016-17 war sie in der Stadtregierung von Fernando Haddad stellvertretende Sekretärin für Menschenrechte und Bürgerrechte von São Paulo und wurde von den Vereinten Nationen zu einer der 100 einflussreichsten Personen der Welt unter 40 Jahren erklärt. 2019 erhielt sie den Prince Claus Award des Prince Claus Fund for Culture and Development, Amsterdam für ihre Kolumnen in der Zeitung Folha de São Paulo und dem ELLE-Magazin und wurde von der Französischen Regierung zur „personnalité de demain“ gewählt. 2021 bekam sie als erste brasilianische Preisträgerin den BET International Global Good Award des US-amerikanischen Fernsehsenders Black Entertainment Television (BET). Neben diesen Auszeichnungen und journalistischen sowie aktivistischen Tätigkeiten ist sie seit 2020 Dozentin für Politische Philosophie an der UNIFESP, war 2020 Gastprofessorin an der Universidade Católica de São Paulo und im November 2020 Stipendiatin des LCB (Literarische Colloquium Berlin) mit digitaler Residenz bei Un_Masking Difference.

2016 schrieb sie ein Vorwort zur portugiesischen Ausgabe von Angela Davis Women, Race & Class (Mulheres, raça & classe, übersetzt von Heci Regina Candiani) und veröffentlichte eigenständig u.a. 2017 O que é lugar de fala(in überarbeiteter Fassung als Lugar de Fala, 2019). Daneben u.a. 2018 Quem tem medo do feminismo negro? und 2019 Pequeno manual antirracista (das ins Französische übersetzt 2020 als Petit manuel antiraciste et féministe erschien). Ins Deutsche wurde bislang keins ihrer Werke übersetzt, aktuell befindet sich die Übersetzung von Lugar de Fala in Arbeit. Anlass für ihren (digitalen) Fellow-Aufenthalt ist die Diskussion mit ihr über Fragen der Frauenrechte und des Rassismus mit verschiedenen Disziplinen in Mainz und die translationswissenschaftlichen Aspekte der bald abgeschlossenen Übersetzung ins Deutsche. Sie wird in Mainz/Germersheim einen Vortrag halten, an Lehrveranstaltungen beteiligt sein und die Publikation der deutschen Übersetzung ihres Lugar de Fala durch InajáWittkowski und Jamila Adamou abschließen.


Buchpublikationen


2017: O que é lugar de fala? Belo Horizonte: Letramento – Justificando.

2018: Quem tem medo do feminismo negro? São Paulo: Companhia das Letras.

2019: Lugar de Fala. São Paulo: Pólen Livros (überarbeitete Fassung von O que é lugar de fala?; ital. Übersetzung von Monica Paes 2020  Il luogo della parola, Nachwort von Valeria Ribeiro Corossacz, bei Capovolte erschienen ).

2019: Pequeno manual antirracista. São Paulo: Companhia das Letras (2020 ins Französische von Paula Anacaona übersetzt als Petit manuel antiraciste et féministe, mit einem Vorwort von Françoise Vergès, Paris: Editions Anacaona).

2021: Cartas para minha avó. São Paulo: Companhia das Letras.

 

Gastgeberin: Prof. Dr. Cornelia Sieber (Spanische und Portugiesische Kultur- und Translationswissenschaft / FTSK Germersheim)