Weiße Rollen im schwarzafrikanischen Film. Zur interkulturellen Aushandlung von Identitätsentwürfen

Das Projekt schlug eine neue Perspektive auf die Geschichte des schwarzafrikanischen Kinos auf der Folie interkultureller Aneignungsprozesse vor. Mit ganz unterschiedlichen Zielsetzungen werden in afrikanischen Filmen Rollen übernommen, die auf Weiße Rollenmodelle zurückgehen. Bei der Übernahme ‚weißer Rollen’ müssen schwarze Schauspieler mit wissenschaftlich überkommenen, aber insbesondere in westlichen Medien noch immer wirksamen Vorstellungen von einer ‚rassisch’ determinierten Identität handeln. Neben der Frage, wann eine filmische Rolle eine ‚weiße Rolle’ ist, sollte untersucht werden, welche Bedeutung die Besetzung ‚weißer Rollen’ mit schwarzafrikanischen Darstellern für die Entwicklung des Films südlich der Sahara hat und welche Funktion diesen interkulturellen Rollenübernahmen in Prozessen der Neuaushandlung kultureller Identität zukommt. Als übergeordnetes Ziel wollte das Projekt einen Beitrag zur Konturierung des Interkulturalitätskonzeptes leisten.

Projektlaufzeit: 2007-2008
Forschungsfondsförderung 2007

Projektbeteiligte:

Prof. Dr. Matthias Krings (Ethnologie und Afrikastudien)
Dr. Marie-Helene Gutberlet (Theater-, Film- und Medienwissenschaft / Universität Frankfurt)

Mitarbeiterin:
Dr. Cassis Kilian (Ethnologie und Afrikastudien)

Publikation:


KILIAN, CASSIS (2012): Schwarz besetzt. Postkoloniale Planspiele im afrikanischen Film. Bielefeld (=Postcolonial Studies, 14), 396 S.