Viele europäische Erzählstoffe und Motive lassen sich auf einen indischen Ursprung zurückverfolgen. Motive buddhistischer Wiedergeburtslegenden wanderten von Indien nach China und, durch die Vermittlung islamischer Quellen, bis nach Europa. Die ältesten Fassungen buddhistischer Wiedergeburtslegenden sind allerdings nicht in indischen Sprachen, sondern in chinesischer Übersetzung überliefert. Die wichtigste Quelle ist das Zhuan bai yuan jing. Dieser chinesische Text sollte nun erstmals ins Englische übertragen werden. Mit den Methoden der Literaturwissenschaft wurden dann die narrativen Stoffe und Motive katalogisiert und mit außerindischem Erzählgut verglichen. Die Aufbereitung der bislang noch verschütteten Stoffe und Motive wird vielfältige Bezüge und Auswirkungen bis hinein in die internationale Märchenforschung haben.
Projektlaufzeit: 1999-2001
Projektbeteiligte:
Prof. Dr. Konrad Meisig (Indologie)
Prof. Dr. R. Emmerich (Sinologie)
Mitarbeiter
Julian Rentzsch (Indologie)
Publikationen:
Meisig, Marion (2004): Ursprünge buddhistischer Heiligenlegenden. Untersuchungen zur Redaktionsgeschichte des 撰集百緣經 Chuan4 tsih2 pêh2 yüan2 king1. Münster 182 S. (= Forschungen zur Anthropologie und Religionsgeschichte, 38)
Konrad, Meisig (Hrsg.) (2003): Buddhistisch-Chinesisches Glossar (BCG). Nach Sammlungen von Konrad Meisig und Marion Meisig. Mainz. 171 S.
Rentzsch, Julian (2003): Avadânashataka: Synoptischer Text Chinesisch-Sanskrit. Mainz. 704 S. (= Beiträge zur Indologie)
Michael, Heike: Die Sanskrit-Überlieferung des Avadânashataka: Textkritik und Stammbaum der neu gefundenen Manuskripte (Dissertation Universität Mainz).
Stachen-Rosen, Valentina und Dieter Schlinghoff (2001): Inhaltsanalysen buddhistischer Legendensammlungen. Edited and indexed by Konrad Meisig. Digitalized and extended with a name index by Eduard Pech. Book with CD-ROM. Probeausdruck Mainz, 2001, 254 S.