Prof. Dr. Martin Kretschmer

den 21.September, 16.30 Uhr

Prof. Dr. Martin Kretschmer


Keynote-Vortrag am Mittwoch, den 21. September 2022, 16:30-18:00 Uhr
Copyright and Non-use 


One of the core rationales of copyright law is “to benefit learning”. The law attempts to do this by encouraging creative production and use through awarding exclusive rights. Yet, we live in a world where most materials protected by copyright law are not in use. This talk reviews the empirical evidence about the use of in- and out-of-copyright materials, and of those whose copyright status is uncertain. Risk based strategies to release such materials (including financial, reputational, ethical and time risks) will be explored.

Die Keynote eröffnet den Expert:innen-Workshop Copyright, CARE and African Music Archives: Tensions between Artists' Interests and the Repatriation of Music, den das Archiv für die Musik Afrikas an der JGU, die Universitätsbibliothek Mainz, das Institut für Ethnologie und Afrikastudien, CEDITRAA, NFDI4Culture und das Centre for Digital Music Documentation (CDMD) der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz gemeinsam ausrichten.

Copyright, CARE and African Music Archives: Tensions between Artists' Interests and the Repatriation of Music

Seit den letzten zwei Jahrzehnten sehen sich Archive, die afrikanische Musik sammeln – sowohl auf dem Kontinent als auch im globalen Norden – zunehmend mit einem wachsenden Interesse an historischen Aufnahmen populärer Musik konfrontiert. Forscher:innen, Musiker:innen und Vertreter der Musikindustrie schätzen diese Aufnahmen als wissenschaftliche Themen, als künstlerische Inspiration oder als unerschlossene kommerzielle Ressourcen. Da immer mehr Sammlungen digitalisiert werden, könnte der Zugriff auf das Material einfach weltweit gewährt und die Interessen der oben genannten Gruppen erfüllt werden. Vor allem afrikanische Akademiker:innen und Künstler:innen könnten aus ihren jeweiligen Ländern problemlos auf die Musik zugreifen, und somit wäre eine digitale Rückführung der Musik möglich. Angesichts der Tatsache, dass derzeit die meisten populären Musikaufnahmen unter das Urheberrecht fallen, sehen sich Archive jedoch einer Situation gegenüber, in der sie möglicherweise Zugang gewähren möchten, aber gesetzlich daran gehindert werden.

 

Dieser Workshop bringt Archivar:innen, Wissenschaftler:innen, Gesetzgeber:innen, Anwält:innen, Geschäftsleute und Musikerinnen zusammen, um die folgenden Themen zu behandeln:
Wie ermöglichen wir eine Zugänglichkeit unserer Sammlungen bei gleichzeitiger Wahrung des Urheberrechts?
Ist ein solcher Zugriff bereits eine digitale Restitution oder Repatriierung, oder braucht es dafür mehr?
Welche ethischen, rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen braucht es, um die Musik zugänglich zu machen?
Wie wenden wir CARE-Kriterien auf die Bestände und Daten des AMA und anderer Archive an?
Was wäre der kollektive Nutzen einer solchen Verfügbarkeit?
Welche hegemonialen Aspekte der Forschungsinfrastruktur zwischen Afrika, Europa und Amerika, aber auch innerhalb Afrikas müssen wir im Auge behalten?

 

Interessierte sind herzlich eingeladen, dem Vortrag remote (über Zoom) zu folgen. Um die Zugangsdaten zu erhalten, schreiben Sie bitte an cdmd@nfdi4culture.de.

 


 

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